Wenn man von Schweinheim aus die Bischbergstraße entlang geht, so kommt man zum Bischberg, der diesem Verbindungsweg zwischen Schweinheim und Obernau seinen Namen gibt.

Links und rechts des Weges liegen sauber bestellte Felder, landwirtschaftlich genutztes Gebiet, das Eigentum Schweinheimer Bürger ist. Auf halber Strecke kreuzt ein Weg der von der Unterhainstraße kommt und zum Sternberg führt. Dieser Weg trägt als alte Flurbezeichnung übrigens den Namen "Stuffelshohle".

Der erste Ansiedler in der heutigen Bischbergstraße soll ein Christopherus Schnatz gewesen sein. In späteren Jahren erhielt der Weg den Namen "Obernauer Straße". Nach der Eingemeindung Schweinheims in die Stadt Aschaffenburg wurde die Straße in Bischbergstraße umbenannt.

An der Kreuzung des Weges von Unterschweinheim zum Sternberg und der Bischbergstraße befindet sich die Gemarkung "Ruhstock". Die Kreuzung liegt inmitten einer großen landwirtschaftlich genutzten Fläche. Hier an dieser Kreuzung rasteten die Frauen, die Futter holten für ihre Kleintiere.

1984 machte sich die Seniorengruppe des Gesellschaftsklub Fidelio an die Arbeit und errichtete den "Ruhstock" wieder neu und stellte auch noch einige Ruhebänke zum Verweilen für Spaziergänger und Wanderer auf. Es wurde auch eine Tafel an dem dort stehenden Baum angebracht, auf der über die Geschichte dieser Gemarkung zu lesen ist:

Der Ruhstock

Schweinheim war früher eine fast bäuerliche Gemeinde mit Vieh- und Ziegenhaltung. Nicht jeder Halter hatte dazu die nötige Bodenfläche. Acker- und Wegraine, sowie Ödflächen wurden abgegrast (genannt: Suchfutter).
Frauen trugen das Gras eingebunden in einem Krauttuch, dem "Tuffel", auf dem Kopf nach Hause. Als Ruhepunkt zum Abstellen war hier der Ruhstock errichtet worden. Die angrenzende Flurabteilung heißt daher seit altersher "Ruhstock".


Ansichten im Jahre 2020

Aus "Fidelio aktuell", Nr. 6 Januar 1986
Verfasser: W. Welisch
Fotos: Philipp Väth