Im Jahre 1931 führte der Gesellschaftsklub "Fidelio" erstmals die sogenannten "Spessarter Passionsspiele" auf. Bereits 1932 wurde die Aufführung wiederholt. Als Dank für das gute Gelingen reifte der Gedanke, ein Holzkreuz zu errichten. Nach größeren Debatten und der Zustimmung der Gemeinde Schweinheim, der das Gelände gehörte, einigte man sich schließlich auf den Platz am Fuße des Erbig.

In der Karwoche des Jahres 1933 stellten die "Fidelio" - Mitglieder das Kreuz, das die Inschrift "Ex voto Passionsspiele 31/32" trägt, auf und am 07. Mai 1933 wurde es bei einer Prozession zur "Obernauer Kapelle" feierlich eingeweiht. Den Korpus - gestiftet von einem Schweinheimer Bürger zum Gedächtnis an seine beiden gefallenen Söhne - brachte Pfarrer Umenhof aus seinem Urlaub in den Bergen mit. Nachdem der Zahn der Zeit insbesondere dem Christuskorpus stark zugesetzt hatte, wurde dieser im Jahre 1990 erneuert. Gleichzeitig setzte man auch das Dach über dem Kreuz instand.

Nach dem 2. Weltkrieg erweiterte man die Anlage zu einem Ehrenmal für die Verstorbenen und Gefallenen des Vereins. Hierzu stellte man einen Gedenkstein auf, der am 07. Oktober 1951 nach einem Gedächtnisgottesdienst in der Pfarrkirche "Maria Geburt" am Passionskreuz enthüllt und eingeweiht wurde. Seitdem - das heißt seit rund 70 Jahren - treffen sich die Mitglieder des Gesellschaftsklub "Fidelio" alljährlich am dritten Sonntag im Oktober am Ehrenmal um ihrer Toten zu gedenken.

Verfasser und Foto: Eberhard Väth


Quellen:
Adolf Klotzky: Das Fidelio-Ehrenmal, "FIDELIO aktuell" Dezember 1990

Robert Stürmer: Passionskreuz und Fidelio-Ehrenmal, "FIDELIO aktuell" Sonderausgabe Juni 1993